Wir zeigen Werte!

Wir feiern Werte!


Am Wochenende vom 23.-25. Juni 2023 wollen wir im Neureuter Norden gemeinsam Werte feiern! Rund um Nordkirche, Nordschule und TG-Sporthalle haben sich alle benachbarten Institutionen und Vereine zusammengeschlossen und ein vielseitiges Programm auf die Beine gestellt. 


Mit diesem Werte-Wochenende findet das Projekt "mit Paul auf Bibelreise" seinen Abschluss, das in den letzten zwei Jahren im Paul-Gerhardt-Kindergarten stattgefunden hat. In dem Projekt ging es um Wertevermittlung im Kindergarten, aber auch im gesamten Sozialraum.


Das Fest startet mit dem Schulfest der Nordschule, das unter dem Titel "Leben in der einen Welt" stattfindet. Am Freitagabend organisiert die TG Neureut zwei Filmabende für Kinder und Jugendliche/junge Erwachsene. Am Samstag reichen die Angebote über die Eröffnung der Sportbox im Hermann-Meinzer-Park, einem Kindersachen-Flohmarkt und dem Gemeindefest der Kirchengemeinde über ein Gesprächsangeobt des Ortschaftsrates, verschiedene Konzerte und einen Kindergottesdienst bis hin zu einer Podiumsdiskussion in der Nordkirche. Zudem wird der Kunstraum die Ausstellung "Sakrofane" öffnen und eine Kunstwerkstatt für Kinder anbieten. Der Sonntag klingt mit einem Familiengottesdienst mit Tauffest sowie der Öffnung des Heimathauses mit Neureut-Quiz aus.

Wertefest Programmflyer – 230524 Web.pdf

Sie sind alle herzliche eingeladen! 

Wert-voll – die Kolumne aus dem Kindergarten 

Im Paul-Gerhardt-Kindergarten dreht sich seit 1 ½ Jahren alles um Werte. Die waren schon immer da – aber seither spielen sie eine noch größere Rolle. Weil es ohne Werte eigentlich gar nicht geht.

Zusammen mit dem Ortschaftsrat haben wir ein Werte-Ranking erstellt, das keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, in seiner Unvollkommenheit aber zum Nachdenken anregen soll. Die ersten 13 Plätze wurden von Kita-Kindern, Grundschülern und Senioren aus Neureut kreativ umgesetzt. Bis Pfingsten wollen wir diese 13 Werte zum Anlass für eine kleine Kolumne nehmen.

Heute: Freude.

Der Namensgeber des Paul-Gerhardt-Kindergartens, Paul Gerhardt, war ein bekannter Autor zahlreicher Kirchenlieder. Viel gesungen ist das Lied „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“ , das erstmals 1653 veröffentlicht wurde. Es lohnt sich, gerade in dieser Jahreszeit die insgesamt 15 Strophen des Sommerliedes noch einmal zu lesen und hierbei bis zum Ende durchzuhalten. Der Autor wendet sich an sein Herz und fordert es auf, Freude in der lieben Sommerzeit zu suchen, sich die wunderbaren Gärten anzuschauen, die sich schmuckvoll präsentieren. Mit lebendiger Sprache nimmt Paul Gerhardt mit in die sommerliche Flora und Fauna mit belaubten Bäumen, blühenden Blumen, singenden Vögeln, rauschenden Bächen und fleißigen Bienen. „Ich singe mit, wenn alles singt, und lasse, was dem Höchsten klingt, aus meinem Herzen rinnen.“ Was für eine wunderbare Beschreibung der Freude, die der Dichter an der Schöpfung hat und auch nach außen tragen möchte.

Dieselbe Freude begegnet einem bei den Kindern, die das springende Eichhörnchen im Garten entdecken, den Müllmännern auf ihrer wöchentlichen Runde zujubeln oder von einem Ausflug mit der Familie am vergangenen Wochenende erzählen. Sie können ihre Freude nicht für sich behalten, sie platzen heraus mit fröhlichen Worten und strahlen dabei über das ganze Gesicht. Diese Freude steckt an! Sie führt vor Augen, dass es sich lohnt, sich über die kleinen, scheinbar alltäglichen Dinge zu freuen. Dass man leichter durch den Tag kommt, wenn man sich freuen kann über einen guten Kaffee am Morgen, die Begrüßung der Kollegin oder die Urlaubspostkarte des Freundes.

Freude, dieser philosophische Grundbegriff, diese biblische Geistesgabe, diese Leidenschaft, dieser Ausdruck der seelischen Gesundheit verleitete nicht nur Paul Gerhardt dazu, ihr einen Liedtext zu widmen. Mit der ebenfalls bekannten „Ode an die Freude“, einem von Ludwig van Beethoven 1823 vertonten Werk Friedrich Schillers von 1785, zeigt die Freude in besonderer Weise eine Facette, die nicht so leichtfüßig und sommerlich daherkommt, sondern mächtig und stark. Eine Melodie, die mitreißt und überzeugt. Das Nachhören beider Stücke lohnt sich – und könnte das Gefühl der Freude wecken.



 

 

In der zweiten Jahreshälfte 2022 haben sich verschiedene Neureuter Institutionen intensiv mit dem Thema Werte auseinandergesetzt. Der Impuls dazu kam durch das Projekt „mit Paul auf Bibelreise“ des ev. Paul-Gerhardt-Kindergartens der Kirchengemeinde Neureut-Nord, in dem es um eine innovative (christliche) Werte-Vermittlung geht.

Insgesamt haben sich elf Institutionen – von Kindergartengruppen über Schulklassen bis hin zu Seniorengruppen – mit 13 Werten beschäftigt, die der Neureuter Ortschaftsrat zuvor als wichtigste Werte für den Stadtteil identifiziert hat. Entstanden sind unter Anleitung der Kunstpädagogin Eva Unterburg ganz unterschiedliche, aussagekräftige Motive.

Die Plakate wurden für einige Wochen im Stadtteil präsentiert. Zusätzlich finden Sie die 13 Werte-Plakate wie auch nicht ausgewählte, alternative Motive auf dieser Homepage.

Sie sollen dazu anregen, sich mit den dargestellten Werten auseinanderzusetzen.

Spielen Werte in Ihrem Alltag eine Rolle?

Wo müssen wir genauer hinschauen?

Welche Werte sollten noch ergänzt werden?

Ermöglicht wurde das Projekt durch das Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg „Trägerspezifische innovative Projekte“, für das Kirchengemeinde und Kindergarten sich erfolgreich beworben haben. Gefördert wird dies wiederum aus Mitteln des Bundes im Rahmen des Gute-Kita-Gesetzes. Ausstellung und Stadtteil-Präsentation wurden gemeinsam mit dem Ortschaftsrat und der Ortsverwaltung Neureut vorbereitet.

Die Motive wurden gestaltet von: ASB-Tagespflege, Seniorenzentrum Kirchfeld, Ev. Kindergarten Paul Gerhardt, Ev. Kindergarten Nordstern, Ev. Kita Kirchfeld, Ev. Kita Oberfeld, Kita St. Heinrich und Kunigunde, St. Judas Thaddäus, 1. Klasse Nordschule, 2. Klasse Waldschule, 6. Klasse Realschule.


Kita Oberfeld und St. Judas Thaddäus

Wert-voll Kolumne Humor

So ziemlich jeder weiß, dass am vergangenen Dienstag Valentinstag war. – Vergessen? Kein Problem, die oder der Liebste freut sich auch an jedem anderen Tag über Blumen oder eine besondere Geste. So kommerziell der Valentinstag auch mittlerweile genutzt wird, kann er doch dazu dienen, dass wir nachdenken über die Menschen, die uns am liebsten sind und denen wir mal wieder etwas Gutes tun könnten. Manchmal gerät es in den Hintergrund, im Alltag ein „Ich liebe dich“ oder „Du bist mir wichtig“ auszusprechen. Manchmal ist der Einkaufswagen voll, aber die Blume kurz vor der Kasse haben wir doch links liegen lassen. Manchmal verbringen wir minutenlang Zeit mit dem Handy und wühlen uns durch die Sozialen Netzwerke, aber für einen Plausch mit den Nachbarn finden wir keine Zeit.  

Aber wenn es der Valentinstag nicht ist, der uns packt? Vielleicht ist es ja dann der Welt-Mettbrötchen-Tag, der am selben Tag gefeiert wird und der bei manch einem vielleicht dafür sorgt, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft.
Am 14. Februar findet übrigens auch der Tag des Riesenrades statt? Mit ihm wird an den Erfinder des Riesenrades, George Washington Gale Ferris Jr. (14. Februar 1859- 22. November 1896), erinnert.

Nur einen Tag später liegt ein Tag, der den Kleinsten bei uns im Kindergarten sicher viel Freude bereiten würde: Der Tag des Regenwurms. Das kleine Tierchen lässt Kinder abrupt stoppen, wenn sie es auf dem Gehweg entdecken. Fasziniert beobachten sie, wie der Regenwurm mühsam vorwärts kriecht, um im nächsten Vorgarten wieder in der Erde zu verschwinden. 

Die Liste der kuriosen Feiertage ist lang und zeigt eines doch ganz deutlich: Man sollte die weltlichen Feiertage nicht allzu ernst nehmen. Wer es schafft, sich eine gute Portion Humor zu bewahren und mit einem Lächeln im Gesicht eine Blume überreicht, herzhaft ins Mettbrötchen beißt, eine Runde Riesenrad fährt oder ein kleines Kriechtier beobachtet, behält einen sehr wichtigen Wert im Herzen, der Strahlkraft hat: Humor



1. Klasse Nordschule und 2. Klasse Waldschule

Wert-voll-Kolumne Respekt

„Nett sein lohnt sich!“, damit wirbt aktuell eine große Mobilfunkgesellschaft in Fernsehen, Radio und Printmedien. Die Szenen zeigen Menschen, die über ihren Schatten springen und bewusst nett sind – um ein günstigeres Angebot zu erhalten. Vielleicht lässt sich über die Motivation streiten, aber bewusst nett zu sein und wertschätzend mit anderen umzugehen ist doch gar keine so schlechte Idee.

Einen Schritt weiter geht es, wenn zu dem nett und wertschätzend sein noch ein Quäntchen Respekt dazukommt. Respekt spielt in einer ganz anderen Liga – weit entfernt vom dem bewussten nett sein in der Mobilfunkwerbung. Denn wenn Respekt ins Spiel kommt, geht es nicht um eine möglicherweise aufgesetzte Freundlichkeit, sondern es geht um Anerkennung, Achtung und Ehrerbietung, im Duden ist gar von einer Scheu die Rede. Es ist durchaus denkbar, Respekt vor jemandem zu haben, dessen Ansicht man selbst vielleicht nicht auf diese Weise vertreten würde. Man kann Respekt vor einer Firmengründerin haben, die sich ein Imperium aufgebaut hat, ohne alles genauso machen zu wollen. Man kann Respekt vor einem Bürgermeister haben, ohne alle Entscheidungen für richtig zu halten. Man kann Respekt vor seinen Eltern haben, ohne alle gültigen Regeln klasse zu finden.

Im Kindergarten begleitet uns unter anderem die Geschichte von David, der vom unbedeutenden kleinen Bruder, der die Schafe hütet, zum König über Juda und Israel aufsteigt. Dass er König werden soll, ist schon früh klar, doch auf dem Thron sitzt noch ein anderer König, Saul – und David respektiert ihn und sein Amt, auch wenn er mit seinem Vorgehen und seinen Handlungen an vielen Stellen überhaupt nicht einverstanden ist. Selbst als Saul David verfolgt und David die Gelegenheit bekommt, den König einfach umzubringen, tut er dies nicht. Er respektiert Saul und seine Stellung, er bleibt ihm gegenüber höflich und wertschätzend – und wird am Ende doch selbst zum König. Es stimmt eben doch: „Nett sein lohnt sich!“

 


1. Klasse Nordschule und 2. Klasse Waldschule

Wert-voll-Kolumne Nachhaltigkeit

Paul hat die Kinder in den letzten Monaten nicht nur mit auf Bibelreise genommen, sondern auch zum Nachdenken darüber angeregt, wie sie mit ihrer Umwelt umgehen, dem, was Gott ihnen durch die Schöpfung anvertraut hat. Unterstützt haben dabei zwei Naturpädagogen, die aufgezeigt haben, welche drei Dimensionen das Thema Nachhaltigkeit hat: Die Ökologie, die Ökonomie und Soziales. Alle drei Dimensionen müssen miteinander verbunden sein und können nicht unabhängig voneinander betrachtet werden. Aber wird Nachhaltigkeit damit nicht zu einem Thema, das so groß ist, dass man damit gar nicht erst anfangen braucht, weil es doch zum Scheitern verurteilt ist?

Die Kinder im Kindergarten haben auf eine ganz einfache Weise festgestellt, dass dem nicht so ist. Mit den drei genannten Begriffen können sie gar nichts anfangen, globale Zusammenhänge können sie noch nicht ermessen, in die Zukunft vermögen sie nicht zu schauen – aber sie verstehen doch, dass jede kleinste Veränderung im Denken und vor allem im Handeln etwas bewirkt. Und so machen sie sich etwa alle zwei Wochen mit Handschuhen und Holzgreifzangen ausgestattet auf den Weg, um die Straßen, Wege und Plätze rund um den Kindergarten von Müll zu befreien. Diese Woche tun sie das im Rahmen der „Dreck-weg-Wochen“, einer Aktion des Teams Sauberes Karlsruhe (AfA Karlsruhe). Obwohl sie das so regelmäßig tun, kommt immer eine beachtliche Menge zusammen.

Die Kinder merken, dass Müll auf dem Boden nichts verloren hat und wundern sich über die Dinge, die dort herumliegen. Auf ganz einfache Weise kann man mit ihnen ins Gespräch kommen, dass es wichtig ist, Müll wegzuschmeißen, am besten noch richtig sortiert und im Idealfall überhaupt gar nicht so viel. Denn einzeln verpackte Süßigkeiten müssen vielleicht gar nicht sein – und wenn schon Süßigkeiten, was steckt dann eigentlich da drin? Wo kommt die ganze Schokolade eigentlich her und wo wächst der Kakao, der sich darin verbirgt? Wer baut ihn an und macht ihn zu dem, was die Kinder – und auch viele Erwachsene – so sehr lieben? Und schon ist man mittendrin in den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit und in einem Gespräch darüber.

Und auch wenn die Kinder auf einem anderen Level unterwegs sind, so verstehen sie doch schon unheimlich viel. Manchmal sogar mehr als wir Erwachsenen. Und gehen das Thema an – weil es alle angeht.

 


Kita Oberfeld und St. Judas Thaddäus

Wert-voll Kolumne Ehrlichkeit 

Pinocchio, der eigentlich nur eine Holzpuppe ist, wird beim Lügen durch eine wachsende Nase entlarvt. Ziemlich auffällig. Vielleicht ist es gut, dass dies nur eine Geschichte ist, denn manchmal ist es herausfordernd, eine ehrliche Antwort zu geben. Täglich gibt es Momente, in denen Menschen fragen, welche Antwort sie geben möchten, oder welche Antwort von ihnen erwartet wird. Ganz simpel scheint dir Frage verbunden mit der Begrüßung zu sein. „Hallo, wie geht es dir?“ Ist es nicht so, dass man selbst als Fragesteller erwartet, eine Antwort zu bekommen, die aussagt, dass es dem Gegenüber gut geht? Oder erwarten alle das nicht, sondern der Begrüßte und Befragte hat nur die Intention, dass dies von ihm erwartet wird? Allerdings: Es scheint nicht immer leicht, eine ehrliche Antwort zu geben. Vielleicht weil man selbst gerade nicht über die Situation sprechen möchte, warum es einem nicht gut geht. Oder im Umkehrschluss davon ausgeht, dass der Gegenüber mit einer ehrlichen Antwort auf die Frage überfordert wäre. Stellt man dieselbe Frage „Wie geht es dir?“ Kindern, antworten sie auch mal gar nicht oder nur mit einem Grummeln oder Kopfschütteln. Kinder nehmen die Frage ernst und sehen das echte Interesse an ihnen selbst. Nicht umsonst sagt der Volksmund: "Kindermund tut Wahrheit kund." 

Es bleibt also eine tägliche Herausforderung, von den Kindern zu lernen - und ehrlich zu sein. Auch wenn die Nase nicht größer wird. 

 


St. Heinrich und Kunigunde und Ev. Kindergarten Kirchfeld

Wert-voll-Kolumne Freiheit

Wer bei Freiheit nur an das nicht-eingesperrt-sein denkt, kann dem Wert nicht gerecht werden. Freiheit ist so viel mehr als die Abwesenheit von einschließenden Mauern – wenngleich einem der Wert der Freiheit wohl erst richtig bewusst ist, wenn man sie verliert. Freiheit fängt da an, wo man keine Angst haben muss, seine Gedanken laut auszusprechen. Freiheit geht da weiter, wo man sich so kleiden kann, wie man es möchte. Freiheit geht so weit, dass man seine Entscheidungen unabhängig und selbstständig treffen kann.

Das finden auch Kinder wichtig. Freiheit heißt für sie, tun und lassen zu dürfen, was sie möchten. Ohne Erwachsene, die sagen, was erlaubt ist und was nicht. Ohne Regeln. Ohne Grenzen. „Immer verbietest du alles!“, wird einem da schon mal entgegengeschmettert. Im eigenen freien Spiel merken die Kinder aber selbst, dass Dinge abgesprochen und festgelegt werden müssen. „Sonst ist es gemein“, fasst eine Fünfjährige zusammen. Denn wenn sich das erste Kind die Freiheit nimmt, Steine zu schmeißen, kann das schnell mal ins Auge gehen. Ebenso merken die Kinder, dass freiheitliches Handeln Folgen hat. Wenn man – so ganz ohne Regeln – alle Decken und Kissen des Hauses unter dem Hochbett zusammengetragen hat, fehlt abends auf dem Sofa die Kuscheldecke und im Bett fällt auf, dass es ohne Decke ganz schön kalt wird. Die Decken und Kissen müssen also zurück an ihren Platz gebracht werden. Freiheit hin oder her.

Freiheit bedeutet für Kinder aber auch, dass ihnen bestimmte Rechte zugestanden werden. Am 20. November 1989 wurde die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet, um festzuschreiben, dass Kinder eigenständige Personen mit speziellen Bedürfnissen – und eben auch Rechten – sind. Die vier zugrundeliegenden Prinzipien sind das Recht auf Gleichbehandlung, Vorrang des Kindeswohls, das Recht auf Leben und Entwicklung sowie die Achtung vor der Meinung der Kinder. Hier sind die Erwachsenen gefragt, denn für die Einhaltung der Kinderrechte können die Kinder selbst nicht sorgen. Da heißt es, den Rahmen zu setzen und so viel Freiheit zu ermöglichen wie möglich, um eigenständige Kinder beim Großwerden zu begleiten.

 


6. Klasse Realschule

Wert-voll-Kolumne Gerechtigkeit

Die Kinder im Kindergarten haben einen großen Sinn für Gerechtigkeit. Sätze wie „Er war aber letzte Woche schon dran!“, „Sie hat mehr als ich!“ oder „Das ist geschummelt!“ fallen täglich und zeigen, dass ein gerechter Umgang den Kindern sehr wichtig ist. Vielleicht liegt das auch daran, dass Kinder das Lügen erst lernen müssen. Frühestens mit drei Jahren fangen sie an, Unwahrheiten zu erzählen, wobei in diesem Alter ganz einfach ein Wunschdenken dahintersteckt. Mit zunehmendem Alter merken die Kinder, dass sie sich einen Vorteil verschaffen oder einem Nachteil entgehen können, wenn sie etwas Falsches erzählen. Trotzdem erkennen sie, dass sich Gerechtigkeit letztlich auszahlt, denn wer selbst gerecht ist, kann auch erwarten, gerecht behandelt zu werden. Und schließlich bekommen die Kinder von Erwachsenen auch beigebracht, wie man etwas aufteilt, dass es Regeln für ein Spiel gibt oder warum es wichtig ist, sich an Abmachungen zu halten.

Die Frage, die sich dabei immer wieder stellt, ist: Was ist gerecht? Denn Gerechtigkeit kommt manchmal an ihre Grenzen, wenn es unterschiedliche Ansichten zu konkreten Vorgängen gibt. Ist es gerecht, wenn der drei Jahre jüngere Bruder genauso lange wach bleiben darf wie seine große Schwester? Ist es gerecht, wenn alle eine Belohnung bekommen, auch wenn nur eine Gruppe das Bauzimmer aufgeräumt hat? Ist es gerecht, dass die Fachkraft festlegt, welcher Tisch zuerst ans Buffet stürmen darf? Auch den Menschen in der Bibel waren solche Überlegungen nicht fremd: Im Gleichnis von Weinberg bekommen beispielsweise alle denselben Lohn: Egal wann sie mit der Arbeit begonnen haben. Gerecht finden das nicht alle. Wichtig bei diesen Fragen scheint, im Gespräch miteinander zu bleiben und Ungleichbehandlungen, die als Ungerechtigkeiten empfunden werden, zu erklären.

Das miteinander sprechen bekommen auch die Kinder untereinander gut hin, wenn sie zu dritt absprechen, dass diese Woche die eine, in der nächsten Woche der zweite und in der dritten Woche die dritte auf dem Lieblingsplatz sitzen wird – weil es dann einfach gerecht ist. 

 


6. Klasse Realschule

Wert-voll-Kolumne Solidarität

Als ein unbekanntes Virus erst weit weg schien und dann die gesamte Welt in Atem hielt, wurde der Wert zu einem Schlüsselbegriff: Solidarität. Solidarität mit den Alten, die stärkere Beeinträchtigungen zu erwarten hatten. Solidarität mit den Mitarbeitenden in Krankenhäusern und Pflegeheimen, die am Rande ihrer Belastungsgrenze waren. Solidarität mit den Ländern, die finanziell nicht so gut dastanden wie Deutschland. Auf das Gemeinwohl kam es an, auf das, was die gesamte Gesellschaft des Landes betraf. Und es funktionierte.

Doch im Laufe der Pandemie nahm die Bereitschaft zur Solidarität im großen Stil ab und neue Schlagworte traten in den Vordergrund: die persönliche Freiheit und die Individualität. Eigenverantwortung. Solidarisch sein hat mit der Zeit immer mehr herausgefordert.

Doch ist solidarisch sein wirklich so schwer? Oder liegt es an der unüberschaubaren und nicht greifbaren Gruppe, die Solidarität erwartet? Schließlich ist jeder und jede irgendwann oder irgendwo von anderen abhängig. Schaut man auf die Synonyme, die sich für Solidarität bieten, so hilft eines ganz besonders weiter: Nächstenliebe. Denn dort, wo man lebt, im eigenen Umfeld, im Stadtteil, dem Sozialraum, fällt es vielleicht leichter, anderen zu helfen und die eigenen Bedürfnisse dafür ein Stück weit hintenan zu stellen.

Jesus hat es übrigens vorgemacht: Er setzte sich für Menschen ein, die am Rande der Gesellschaft standen. Nahm sich Zeit, obwohl er auf dem Weg war. Hörte hin, auch wenn das bedeutete, dass er unterbrochen wurde. Seine (Nächsten-)Liebe zu den Menschen gipfelte darin, dass er sich ans Kreuz nageln ließ und für alle Menschen starb. Damit jeder Mensch einen Zugang zu Gott und zur Ewigkeit haben kann. Daran erinnern Karfreitag und Ostern.

Vielleicht kann dieses Vorbild einladen, beim Thema Solidarität nicht nachzulassen, sondern die Herausforderung anzunehmen und die Solidarität mit anderen nachhaltig im eigenen Leben zu etablieren.

 


6. Klasse Realschule

Wert-voll-Kolumne Bildung

Das Projekt „mit Paul auf Bibelreise“ neigt sich dem Ende zu. Bei einer Tagung wurde noch einmal Rückschau gehalten, wobei alle 46 Projekte des Förderprogramms „Trägerspezifische innovative Projekte“ in den Blick genommen wurden. Die Projekte könnten kaum unterschiedlicher sein – aber alle eint der Fokus auf den so wichtigen Bereich der frühkindlichen Bildung. Was mittlerweile in allen Köpfen angekommen sein dürfte, ist die Tatsache, dass in den Kindergärten die Kinder neben Spielen, Basteln und ordentlich Krach machen auch viel beigebracht bekommen. Ob soziale Kompetenzen oder Wissen. Die Kinder legen hier den Grundstein für ihr späteres Leben. Denn der Kindergarten nimmt bei der Gestaltung der Kinderbetreuung mittlerweile so eine wichtige Rolle ein, dass Kinder teilweise bis zu neun Stunden pro Tag – oder sogar mehr – in der Obhut der Kita-Teams sind. Wie wichtig ist es da, in die (frühkindliche) Bildung zu investieren!

Dass Bildung – egal für welche Altersstufe – keine Kleinigkeit ist, zeigt eindrucksvoll der Film „Auf dem Weg zur Schule“ aus dem Jahr 2013, in dem vier Kinder täglich stundenlange Wege auf sich nehmen, um lernen zu können und dabei teilweise sogar auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Für das Werte-Plakat zum Thema Bildung haben SchülerInnen der 6. Klasse symbolisch ein Schulhaus ausgewählt. Sie selbst müssen keinen stundenlangen Weg auf sich nehmen, um eine Schule besuchen zu können und haben in Karlsruhe gar die Möglichkeit, zwischen verschiedenen weiterführenden Schulen zu wählen. Sie stöhnen über Lehrer, Hausaufgaben und das frühe Aufstehen. Aber ihnen ist bewusst: Ohne Bildung können wir nichts erreichen. Und diese Bildung erhalten wir in der Schule.

Denen, die Kindergarten und Schule bereits verlassen haben, bleibt es, Lobbyarbeit zu leisten für die Bildungsarbeit in allen Institutionen, in denen Kinder betreut werden. Je jünger die Kinder, desto mehr müssen die Erwachsenen zu ihrem Sprachrohr werden, Bedürfnisse aufzeigen und für Veränderungen auf den verschiedenen Ebenen werben. Die Projektbeteiligten im Paul-Gerhardt-Kindergarten sind sich einig: Die Investition an Zeit und meinungsbildender Arbeit lohnt sich.

 


Seniorenzentrum Kirchfeld und Ev. Kindergarten Nordstern

 


Seniorenzentrum Kirchfeld und Ev. Kindergarten Nordstern

Wert-voll-Kolumne Frieden

“Ich will das alleine machen!”, sagt der dreijährige Aaron und nimmt selbstbewusst die Milchflasche in die Hand. Montagmorgen, halb 7 Uhr, irgendwo in Neureut. Der geübte Beobachter sieht das Unheil schon kommen, ehe es passiert und tatsächlich dauert es keine zwei Minuten und der Großteil der Milch landet nicht in der Tasse, sondern auf dem Fußboden. Aaron ist untröstlich und lässt aus Frust die Flasche fallen. Scherben, Hektik, Streit. Der normale Alltag, sagen die einen. “Ein bisschen mehr Frieden am Morgen.”, wünschen sich die anderen. Frieden im Alltag beginnt morgens am Frühstückstisch - und hört in der Ukraine längst nicht auf.

Am 24. Februar wurde das Realität, was viele sich nicht vorstellen konnten. Mitten hinein in eine kräftezehrende Pandemie griff Russland die Ukraine mit Waffengewalt an und zwang auch die europäischen Länder, Position zu beziehen. Welche Sanktionen sollen Russland treffen? Welche Hilfe können wir der Ukraine zukommen lassen? Wie gehen wir mit denjenigen um, die in unserem Land Zuflucht suchen? Seit Februar 2022 haben nach Angaben des UNHCR 13,7 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer ihr Land verlassen (Quelle: bpb.de, Stand 24.01.2023) – einige davon sind hier in Neureut angekommen und haben nicht zuletzt durch Kirchen, soziale Organisationen und engagierte Einzelpersonen Hilfe und Unterstützung erhalten.

Der Krieg in der Ukraine hat das leidvolle Thema näher zu uns nach Deutschland gebracht. Nicht nur die Erwachsenen, auch Kinder aller Altersstufen haben gespürt, dass etwas anders ist. Haben Fragen gestellt. Warum gibt es Krieg? Wie lange hat die Flucht von der Ukraine nach Deutschland gedauert? Was ist das für eine Sprache, die ich da höre? Die größeren Kinder haben realisiert, dass auch ein Krieg, der scheinbar weit weg ist, Auswirkungen auf unseren Alltag hat. Und dass es Krieg nicht nur in der Ukraine gibt. Die Frage nach dem Frieden in Europa, in dieser Welt sind sicherlich nicht vergleichbar mit einem aufgeräumten Frühstückstisch am Montagmorgen. Und doch ist die Sehnsucht dieselbe: Sehnsucht nach Frieden im Umgang miteinander, Sehnsucht nach Frieden zu Hause in unseren Familien, Sehnsucht nach Frieden – in dieser Welt.

 


ASB Tagespflege und Ev. Kindergarten Paul Gerhardt

Wert-voll-Kolumne Gemeinschaft

Der Begriff Gemeinschaft ist im christlichen Umfeld zentral und drückt eine starke Verbundenheit untereinander aus. In der Gemeinschaft kommen Christen zusammen, trösten und stärken einander, helfen und fordern sich gegenseitig, feiern und arbeiten gemeinsam. Die Sehnsucht nach echter Gemeinschaft ist groß. Dabei ist die Gemeinschaft kein klar umrissener Kreis, nicht nur eine fest definierte Gruppe zum Beispiel der Mitglieder einer Kirchengemeinde, sondern der Gemeinschaft kann sich jeder zugehörig fühlen, dann aber doch mehr oder weniger verbindlich.

Innerhalb einer christlichen Gemeinschaft besteht eine gewisse Zuneigung: das einander wohlgesonnen sein und das Gefühl, als Teil der Gemeinschaft für sich selbst zu profitieren. All das funktioniert, obwohl die einzelnen Menschen so unterschiedlich sind wie die Puzzleteile auf dem Werte-Plakat. Jede und jeder darf in die Gemeinschaft einbringen, was vorhanden ist: Gaben, Fähigkeiten, Erfahrungen, Sichtweisen, auch Schwächen und Ängste. Denn im Fokus steht in christlichen Gemeinschaften nicht der oder die Einzelne, sondern im Mittelpunkt steht Jesus. Warum es sich lohnt, auf ihn zu schauen und das Leben nach den Grundsätzen der Bibel auszurichten, verbindet die Gemeinschaft der Christen.

Es gibt freilich die Gemeinschaft nicht nur unter Christen. Auch die Familie, der enge Freundeskreis oder die Bewohner eines Hauses oder Dorfes können eine Gemeinschaft bilden. Denn eine Gemeinschaft ist weit mehr als nur eine lose Verbindung von Menschen. Eine Gemeinschaft lebt vom Wir-Gefühl. Die Frage, wo man selbst Teil einer Gemeinschaft ist, muss sich also jeder selbst stellen. In welcher Gemeinschaft bist du zu Hause?


St. Heinrich und Kunigunde und Ev. Kindergarten

Wert-voll-Kolumne Hilfsbereitschaft

Für die Kinder im Kindergarten ist Hilfsbereitschaft selbstverständlich. Sie sind oft auf Hilfe angewiesen und müssen sogar ganz aktiv danach fragen. Wenn beim raschen Anziehen auf dem Weg in den Garten der Zipper der Jacke sich einfach nicht einfädeln lassen will, wird eine helfende Hand gebraucht. Wenn das Glas im Regalbrett ganz oben steht, ist es gut, wenn gerade eine Erzieherin in der Nähe ist. Wenn kein Erwachsener zur Hand ist, helfen sich die Kinder aber auch gegenseitig. Die Großen können das mit dem Zipper schon viel besser und irgendeiner kommt bestimmt auf die Idee, für das Glas einen Hocker unter die Füße zu holen.

Dass er nicht nur Kindern leichtfällt, zeigte sich bei einer Zufallsbeobachtung in Neureuts Mitte. Zwei Paare im Seniorenalter waren auf einem Fußweg miteinander unterwegs, als sich der eine Mann vor dem anderen hinkniete, um ihm die Schuhe zu binden. Nach der kleinen Unterbrechung wurde der Weg fortgesetzt – die Handlung für die vier Senioren nicht der Rede wert. Nicht der Rede wert und doch unsagbar wichtig.

Wer es mit der Hilfsbereitschaft ebenso hält, merkt schnell, dass sie nicht nur dem anderen hilft, sondern auch für einen selbst ein gutes Gefühl bereithält – es lohnt sich also!

 


ASB Tagespflege und Ev. Kindergarten Paul Gerhardt


Wert-voll-Kolumne Dankbarkeit


Wenn man dankbar ist, tut es einem selbst, seiner eigenen Seele gut, festigt Beziehungen und drückt meist auch Wertschätzung aus. Nicht nur zu Muttertag, Vatertag, Weihnachten, sondern jeden Tag. 
Denkt man an seine eigene Kindheit, erinnert man sich wahrscheinlich selbst daran, wie es war, von den eigenen Eltern nachdrücklich mit den Worten „Nun sag schön Danke!“ zur Dankbarkeit aufgefordert zu werden. Doch Dankbarkeit funktioniert nicht auf Befehl. 


Von Psychologen und Medizinern der wissenschaftlichen Forschung wurde belegt, dass Dankbarkeit zur psychischen Gesundheit beiträgt. Wer dankbar ist, das zeigen die Studien, leidet weniger unter Angst, Stress, Ärger, Depressionen und körperlichen Krankheitssymptomen.


Im Rahmen des Projekts haben sich die Kinder und Fachkräfte immer wieder überlegt, wofür man dankbar sein kann. Sind es die großen oder gar die kleinen Momente, die in Erinnerung bleiben? Der Wert „Dankbarkeit“ ist in der Kita verwurzelt. Denn dort lädt ein Wandbild ein, sich immer zu erinnern, wofür man dankbar sein kann. Für die Menschen, mit denen man gemeinsam am Tisch sitzen, essen, trinken und erzählen kann. Für die Gemeinschaft, die dabei erfahren und erlebt wird. Dankbar sein für die Schöpfung und alles was von Gott so wunderbar gemacht ist.


Dankbar sein macht glücklich und dankbar zu sein kann man lernen. Ganz durch eigene Erfahrung. So wie die Kinder im Kindergarten es immer wieder ausprobieren, laden auch wir Sie ein. Probieren Sie aus, dankbar zu sein. Ein schöner Moment, wenn die Sonne durchs Fenster scheint, ein kleiner Plausch mit den Kollegen, die frische Luft, die wir atmen können oder das regelmäßige Essen auf dem Tisch. Wir sind sicher, es gibt so viele Momente, in denen wir Dankbarkeit spüren und erleben dürfen. Probieren Sie es aus und erleben Sie das Gefühl und Momente der Dankbarkeit!


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Im Folgenden werden die Plakate gezeigt, die nicht für die Veröffentlichung ausgewählt wurden:


6. Klasse Realschule

 


1. Klasse Nordschule und 2. Klasse Waldschule

 


1. Klasse Nordschule und 2. Klasse Waldschule

 


1. Klasse Nordschule und 2. Klasse Waldschule

 


1. Klasse Nordschule und 2. Klasse Waldschule

 


1. Klasse Nordschule und 2. Klasse Waldschule

 


1. Klasse Nordschule und 2. Klasse Waldschule

 


1. Klasse Nordschule und 2. Klasse Waldschule